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ADHS-Medikamente

 
ADHS Medikament

ADHS-Medikamente kommen vor allem bei Kindern mit ausgeprägter Symptomatik infrage. Sie dürfen nur von Fachärztinnen und -ärzten für Kinder- und Jugendmedizin oder -psychiatrie verschrieben werden und sind ab sechs Jahren zugelassen. Im Vorschulalter werden sie nur in Ausnahmefällen eingesetzt.

Wichtig ist, dass ADHS-Medikamente immer Teil eines umfassenden Behandlungsplans sind, der auch pädagogische, soziale und psychotherapeutische Maßnahmen einschließt. Medikamente lindern zwar die Symptome, können aber nicht alle Probleme im Zusammenhang mit ADHS lösen. Zudem wirken sie nur während der Einnahme und helfen nicht allen Kindern gleichermaßen. Die Dosierung und Tageszeit der Einnahme richten sich nach der individuellen Ausprägung der ADHS.

Welche ADHS Medikamente werden eingesetzt?

In Deutschland sind fünf Wirkstoffe zur Behandlung von ADHS zugelassen:

  • Methylphenidat (z. B. Medikinet, Ritalin)
  • Atomoxetin (Strattera)
  • Dexamphetamin (Attentin)
  • Lisdexamfetamin (Elvanse)
  • Guanfacin (Intuniv)

Meist wird zuerst Methylphenidat eingesetzt, da es gut erforscht ist. Es gibt kurzwirksame Präparate (Wirkung 3–4 Stunden) und langwirksame Retard-Präparate (Wirkung 8–12 Stunden). Die Behandlung beginnt mit niedriger Dosierung, die bei Bedarf schrittweise erhöht wird. Die maximale Tagesdosis für Kinder und Jugendliche liegt bei 60 mg. Kinder mit Herzerkrankungen sollten Methylphenidat unter Umständen nicht erhalten, da es den Blutdruck oder Herzschlag beeinflussen kann.

Andere Wirkstoffe sind Mittel der zweiten Wahl und werden verwendet, wenn Methylphenidat nicht wirkt oder unverträglich ist. Atomoxetin, Dexamphetamin und Lisdexamfetamin haben spezifische Zulassungskriterien. Guanfacin wird nur bei Unverträglichkeit anderer Medikamente eingesetzt.

Wie wirksam sind ADHS-Medikamente?

Studien zeigen, dass Methylphenidat die Symptome bei etwa 60 von 100 Kindern verbessert, während dies mit einem Placebo nur bei 23 von 100 Kindern der Fall ist. Die langfristige Wirkung ist weniger erforscht, und es kann vorkommen, dass die Wirksamkeit mit der Zeit nachlässt oder die Dosierung angepasst werden muss.

Welche Nebenwirkungen haben ADHS-Medikamente?

Häufige Nebenwirkungen sind Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Methylphenidat verursachte solche Symptome in Studien bei etwa 12 von 100 Kindern, allerdings traten sie auch bei Placebo ein. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind:

  • Wachstumsprobleme: Vorübergehend könnte das Wachstum beeinträchtigt sein.
  • Tic-Störungen: Ob diese durch Medikamente ausgelöst werden, ist umstritten.
  • Selbsttötungsgedanken: Selten bei Atomoxetin beobachtet.

Nach dem Absetzen der Medikamente können die Symptome manchmal verstärkt auftreten. Hinweise auf eine Abhängigkeit durch ADHS-Medikamente gibt es jedoch nicht.

Was kann man gegen Nebenwirkungen tun?

Nebenwirkungen erfordern nicht immer das Absetzen des Medikaments. Mögliche Maßnahmen sind bei:

  • Appetitlosigkeit: Einnahme mit oder nach einer Mahlzeit.
  • Schlafstörungen: Abendliche Dosis reduzieren oder weglassen.
  • Wachstumsproblemen: Medikamentenpausen, z. B. am Wochenende.
  • Tic-Störungen: Anpassung der Dosis oder Pausen können hilfreich sein.

Regelmäßige Kontrollen von Blutdruck, Größe und Gewicht sind wichtig, um ernsthafte Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Eltern sollten Nebenwirkungen immer mit den behandelnden Ärztinnen oder Ärzten besprechen, statt die Medikamente eigenständig abzusetzen.

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