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Wie wird man Schulbegleiter?

 
Wie wird man Schulbegleiter?

In Deutschland existiert keine traditionelle, offiziell anerkannte Ausbildung zur Schulbegleitung, und das hat einen wichtigen Grund: Die Anforderungen an Schulbegleiter und Schulbegleiterinnen sind sehr unterschiedlich und hängen von der Schulform, dem Bundesland, dem Träger und den speziellen Bedürfnissen der Kinder, die begleitet werden, ab. Diese Flexibilität bietet insbesondere für Quereinsteiger eine hervorragende Möglichkeit. Personen, die bisher in einem anderen Beruf tätig waren, können durch gezielte Fortbildungen oder Schulungen in den sozialen Bereich wechseln, ohne eine lange Ausbildung absolvieren zu müssen.

Gute Voraussetzungen – auch ohne pädagogische Ausbildung

Obwohl keine spezifische Ausbildung erforderlich ist, gilt: Eine pädagogische Qualifikation, wie etwa als Erzieherin, Heilerziehungspfleger oder Sozialassistentin, stellt eine ausgezeichnete Grundlage dar. Außerdem können Erfahrungen aus Praktika, Freiwilligendiensten oder ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Kinder- und Jugendarbeit äußerst nützlich sein.

Besonders relevant für Quereinsteiger:

Zahlreiche soziale Träger und Bildungseinrichtungen bieten spezielle Schulungen an, die auf die Arbeit als Schulbegleitung vorbereiten. Diese Fortbildungen vermitteln grundlegende Kenntnisse im pädagogischen Umgang mit Kindern, fördern das Verständnis für Inklusion und beinhalten häufig auch rechtliche und organisatorische Aspekte des Schulalltags.

Empfohlene Grundlagenqualifikationen sind unter anderem:

  • Fortbildung zum Integrationshelfer
  • Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher
  • Berufserfahrung im sozialen oder pädagogischen Bereich
  • Kursteilnahmen an Schulbegleiterkursen bei anerkannten Bildungsträgern
Was sind die spezifischen Voraussetzungen, um Schulbegleiter zu werden?

Unabhängig davon, ob man einen pädagogischen Hintergrund hat oder Quereinsteiger ist – bestimmte persönliche Merkmale sollten alle Interessierten mitbringen, die eine Tätigkeit in der Schulbegleitung in Erwägung ziehen. Denn diese Arbeit erfordert nicht nur Fachwissen, sondern auch ausgeprägte soziale Fähigkeiten.

  • Wichtige persönliche Eigenschaften:
  • Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen: Diese Tätigkeit ist oft anstrengend, aber auch sehr bereichernd.
  • Einfühlungsvermögen und Geduld: Diese Eigenschaften sind besonders wichtig im Umgang mit Schülern, die besondere Unterstützung benötigen.
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Da jede Begleitung individuell ist, ist die Fähigkeit, sich auf verschiedene Persönlichkeiten und Lernsituationen einzustellen, von zentraler Bedeutung.
  • Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein: Eltern, Schulen und Kinder müssen sich auf die Schulbegleitung verlassen können.

Fachliche Voraussetzungen:

  • Obwohl keine gesetzlichen Qualifikationen existieren, erwarten viele Träger bestimmte Nachweise:
  • Grundkenntnisse im pädagogischen oder sozialen Bereich (z. B. durch Kurse, Praktika oder berufliche Erfahrungen)
  • Ein Erste-Hilfe-Kurs, der speziell für den Bereich Kinder und Jugendliche ausgerichtet ist
  • Ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, das die Eignung für die Arbeit mit Minderjährigen belegt
  • Einführungsschulungen oder Hospitationen in Bildungseinrichtungen oder Schulen

Wichtig zu wissen: Die genauen Voraussetzungen können je nach Bundesland und Träger variieren. Eine sorgfältige Recherche bei den Bildungseinrichtungen oder sozialen Trägern vor Ort ist daher ratsam.

Wie lange dauert die Ausbildung zur Schulbegleiterin oder zum Schulbegleiter?

Da es sich nicht um eine gesetzlich geregelte Ausbildung handelt, gibt es auch keine einheitliche Dauer für die Ausbildung. Der Weg zur Tätigkeit als Schulbegleiterin oder Schulbegleiter ist individuell gestaltbar – besonders für Quereinsteiger.

Mögliche Wege in die Tätigkeit:

  • Kurzschulungen oder Einführungskurse: Diese dauern von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen.
  • Zertifizierte Fortbildungen: Diese sind umfassender und enthalten oft praktische Anteile, in der Regel über einige Wochen bis hin zu mehreren Monaten.
  • Langfristige Lehrgänge: Diese können teilweise berufsbegleitend sein, besonders bei umfassenden Qualifizierungen, wie zum Beispiel dem Integrationshelfer.
  • Direkter Einstieg mit Einarbeitung: Dies ist möglich, wenn bereits soziale oder pädagogische Erfahrungen vorliegen.

Viele Anbieter setzen auf eine praxisorientierte Einarbeitung im Alltag. Das bedeutet, dass Quereinsteiger direkt aktiv werden, unterstützt von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen. Zeitgleich können begleitende Schulungen stattfinden.

Einkommen als Schulbegleiter: Was verdient man?

Das Gehalt in der Schulbegleitung variiert stark und ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Hierzu gehören neben der Region auch die Form der Anstellung, die eigene Qualifikation und die Art des Trägers. Teilzeitstellen sind häufig zu finden, insbesondere im Rahmen von Einzelbegleitungen. Tarifvertragliche Regelungen, wie etwa nach dem TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst), können zu höheren Gehältern führen. Außerdem beeinflussen zusätzliche Qualifikationen oder langjährige Berufserfahrung oft positiv die Vergütung.

Schulbegleitung während der Ferien – gibt es eine Lohnfortzahlung?

Ein häufiges Unsicherheitsproblem ist die Bezahlung während der Schulferien. Diese hängt stark von den Vereinbarungen im entsprechenden Vertrag ab.

Zwei gängige Modelle:

  • Vertrag auf Schuljahresbasis:
    • Das Gehalt wird lediglich während der Schulzeit ausgezahlt.
    • Die Bezahlung orientiert sich an den tatsächlich geleisteten Arbeitszeiten.
  • Jahresvertrag:
    • Das Gehalt wird gleichmäßig über das gesamte Jahr verteilt.
    • Auch in den Ferien hat man Anspruch auf Gehaltszahlung.

Besonders für Quereinsteiger ist es wichtig, sich vor der Vertragsunterzeichnung über diese Regelungen beim jeweiligen Anbieter zu informieren.

Bewerbung als Schulbegleiter: Was ist wichtig?

Eine ansprechende Bewerbung ist entscheidend für den Einstieg in die Schulbegleitung, besonders wenn Sie aus einem anderen Berufsfeld kommen. Es ist wichtig, persönliche Stärken und die Motivation klar zu kommunizieren.

Das gehört in eine gelungene Bewerbung:

  • Klare Motivation: Warum haben Sie Interesse an der Schulbegleitung? Was begeistert Sie an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen?
  • Betonung Ihrer Soft Skills: Geduld, Empathie, Teamfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz sind zentrale Eigenschaften.
  • Hervorhebung relevanter Erfahrungen: Erwähnen Sie Praktika, ehrenamtliche Tätigkeiten oder familiäre Betreuung.
  • Pädagogische Kenntnisse oder Kurse: Auch informelle Weiterbildungen zählen hier.
  • Anpassung an die Einrichtung: Zeigen Sie, dass Sie sich mit der Schule oder Organisation auseinandergesetzt haben.
  • Referenzen: Empfehlungsbriefe oder positive Beurteilungen sind hilfreich, wenn vorhanden.
  • Professioneller Gesamteindruck: Achten Sie auf korrekte Rechtschreibung, ansprechendes Layout und Vollständigkeit der Dokumente.
Tipps für Quereinsteiger: Erfolgreich in den neuen Beruf starten

Vor allem, wenn Sie aus einem anderen Berufsfeld kommen, ist eine gezielte Vorbereitung ratsam. Schulbegleitung ist mehr als nur Betreuung – sie erfordert ein hohes Maß an pädagogischem Verständnis und Verantwortung.

Nützliche Tipps für den Einstieg:

  • Recherchieren Sie gründlich über die Aufgaben und Anforderungen in der Schulbegleitung.
  • Knüpfen Sie Kontakte zu Trägern oder Schulen in Ihrer Umgebung, um Einstiegsmöglichkeiten zu erfragen oder bewerben Sie sich direkt bei uns
  • Nehmen Sie an Informationsveranstaltungen oder Beratungsgesprächen von Bildungsträgern teil.
  • Machen Sie von Fortbildungsangeboten Gebrauch – sie unterstützen nicht nur Ihre Qualifikation, sondern helfen auch beim Knüpfen von Kontakten zu sozialen Einrichtungen.
  • Sammeln Sie praktische Erfahrungen: Selbst ein kurzes Praktikum kann Ihnen Türen öffnen und wertvolle Einblicke ermöglichen.
  • Zeigen Sie Ihre Bereitschaft zur Weiterbildung: Lassen Sie erkennen, dass Sie langfristig in diesem Bereich tätig sein wollen und offen für persönliche Weiterentwicklung sind.

Der Einstieg in die Schulbegleitung ist für Quereinsteiger realistisch und sinnvoll möglich – vorausgesetzt, Sie bringen Interesse an der pädagogischen Arbeit mit und sind bereit, sich auf die speziellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen einzulassen. Ob mit kurzer Schulung oder längerer Fortbildung: Viele Wege führen in diesen verantwortungsvollen Beruf, der nicht nur fordert, sondern auch persönlich bereichert. Machen Sie den ersten Schritt – mit Offenheit, Neugier und einem starken sozialen Engagement.

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Schulbegleitung + Autismuszentrum Neuffer

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